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29.04.2021 About

Proffix JubiläumsstoryNo. 3 mit Peter Herger, Geschäftsführer Proffix Software AG

No. 3 mit Peter Herger, Geschäftsführer Proffix Software AG

25 Jahre jung war Peter Herger, als er 2001 mutig den Entscheid fällte, mit den beiden Softwareentwicklern Baldassare Nastasi (Bano) und Robert Caduff (Röbi) sowie Guy Thouin als Verwaltungsratspräsidenten bei der Proffix Software AG einzusteigen. Zusammen mit seinen drei Weggefährten gelang es ihm, ein KMU mit mittlerweile über 40 Mitarbeitenden aufzubauen. Es ist an der Zeit, im Gespräch seine Erfahrungen Revue passieren zu lassen, wobei der visionäre Macher den Blick stets in die Zukunft richtet.


Peter, gehen wir zuerst zurück an den Anfang. Wie kam es zu dieser Konstellation mit Bano, Röbi und Guy?

Bevor es mit Proffix losging, arbeitete ich bei Portable Shop. Guy war damals mein Chef und Bano hatte die Finanzbuchhaltungssoftware programmiert. Bano und ich haben dazumal immer wieder «gewitzelt», mal ein eigenes Unternehmen zu gründen und es besser zu machen (schmunzelt). Als ich mit 25 Jahren für ein Jahr in den USA war, rief mich Guy an und fragte, ob ich als Geschäftsführer bei Proffix einsteigen möchte. Wir vier ergänzten uns von Anfang an sehr gut und jeder konnte seine Stärke und seine Passion in das Startup einbringen.


Was war deine Motivation, so jung Verantwortung für ein KMU zu übernehmen und welche ganz persönliche Vision hattest du dazumal für Proffix?

Ehrlich gesagt, eine klare Vision hatte ich (noch) keine. Wir haben uns einfach gesagt: «Das können wir auch». Doch direkt als Geschäftsführer einzusteigen, war für mich schon ein Sprung ins kalte Wasser. Ich bin in die Rolle hineingewachsen. Die Erfahrungen, die ich zuvor bei den erfolgreichen Startups Portable Shop und Micro gesammelt hatte, halfen mir, bei Proffix die richtigen Entscheidungen zu treffen.


Wie hast du diese erste Zeit nach der Jahrtausendwende erlebt? Gibt es Anekdoten dazu?

Am Anfang war jedes Meeting aufregend und eine neue Herausforderung. Ich habe in dieser Zeit sehr viel gelernt. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir, als ich Proffix zum ersten Mal den Partnern von SMC und Esposoft vorstellen durfte. Sie haben mich sehr spontan zu ihrem Partnertag eingeladen. Das war eine grosse Chance für Proffix, da viele langjährige und erfahrene Softwareanbieter vor Ort waren. Da war ich schon ein bisschen nervös.

Proffix wuchs schnell zu einer ernstzunehmenden KMU-Softwareherstellerin heran. Welches waren aus heutiger Sicht die wegweisenden Entscheidungen und Ereignisse, die Proffix zu dem gemacht haben, was sie heute ist?

Eine der wichtigsten Entscheide war sicher, dass wir von Anfang an ein Vertriebsnetzwerk aufbauten. Dank unseren Partnerinnen und Partnern konnten wir uns all die Jahre auf die nachhaltige Entwicklung unseres Produktes fokussieren, während sie für uns das Wachstum erwirtschafteten. Dazu kam eine wichtige Fähigkeit von Proffix, auch einmal «Nein» sagen zu können. Wir haben uns ab und zu bewusst gegen gewisse Möglichkeiten entschieden und uns stets auf die KMU-Zielgruppe konzentriert. Das war aus der zweiten Reihe, mit den Vertriebspartnerinnen und -partnern an der Front, natürlich einfacher als aus der ersten und führte teilweise auch zu Spannungen. Nach wie vor bin ich überzeugt, dass in unserer Branche das Partnermodell richtig ist, weil diese Ergänzung zu einer höheren Wertschöpfung bei den Kundinnen und Kunden führt.

Heute sehen wir uns vor neue Herausforderungen gestellt. Neben der Produktentwicklung betreuen wir neu auch selber Kundenprojekte mit einem eigenen Projektteam.

 

«Ich glaube, Proffix hat das Leben von mehr Menschen geprägt, als man denkt.»

 

Auf was bist du besonders stolz, wenn du bei einem Glas Wein auf die vergangenen zwei Dekaden zurückblickst?

Besonders stolz bin ich, dass wir vier Gründungspartner uns immer noch so gut verstehen. Das ist nicht selbstverständlich, sind wir charakterlich doch sehr verschieden. Im Herzen wollen wir aber das Gleiche für Proffix. Stolz bin ich natürlich auch, wie viele Menschen sich in und um diese Firma weiterentwickelt haben – seien es Partnerinnen und Partner, Kundinnen und Kunden oder Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Ich glaube, Proffix hat das Leben von mehr Menschen geprägt, als man denkt.


Wachstum bedeutet auch, dass eine Kultur von immer mehr Menschen getragen und gelebt wird. Wie gelingt dies Proffix und was liegt dir dabei heute wie vor 20 Jahren besonders am Herzen?

Kultur ist eine riesige Herausforderung. Sie zu leben und immer wieder weiterzugeben, aber auch anderen die Möglichkeit zu geben, die Kultur mitzugestalten. Proffix ist in den letzten Jahren stark gewachsen und hat sich von der «Proffix Familie» zum «Proffix Team» entwickelt. Da ist es wichtig, dass alle die Kultur kennen und sie mittragen können. Mir macht es viel Spass, die verschiedenen Menschen auf die Reise von Proffix mitzunehmen und sie mit unserem Produkt und unserer Kultur begeistern zu können. Ganz nach dem Zitat von Antoine de Saint-Exupéry: «Wenn du ein Schiff bauen willst, dann trommle nicht die Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten, endlosen Meer.»

 

«Proffix ist in den letzten Jahren von der Familie zum Team gewachsen.»

 

Im IT- und Softwaremarkt fehlt es vielerorts an Fachleuten. Welche Kriterien sind dir wichtig, wenn du neue Mitarbeitende einstellst?

Eines der wichtigsten Attribute ist die Neugierde. Im Team ist die richtige Mischung aus erfahrenen und jungen, wissensdurstigen Mitarbeitenden entscheidend. Heute mit den Herausforderungen der schnellen Veränderungen ist es immer wichtiger, dass alle im Team sowohl ihre Pflichtarbeiten erledigen, aber vor allem auch ein grosses Mass an Neugierde mitbringen, um etwas zu verändern und voranzutreiben.

KMU und mit ihnen auch der KMU-Softwaremarkt sind durch die Digitalisierung in einem grossen Umbruch? Inwiefern eröffnen sich dadurch neue Chancen für Proffix?

Auch als KMU muss man eine gewisse Neugierde an den Tag legen. Hier gilt: Entweder du gehst mit der Zeit oder du gehst mit der Zeit. Ich glaube, jede Firma, die sich mit den Entwicklungen auseinandersetzt, wird sich eine Scheibe abschneiden können. Denn für eine Monopolstellung eines einzelnen Unternehmens ist der Markt zu komplex. Je grösser eine Firma ist, desto weniger agil ist sie. Das hat uns «Ever Given» in den letzten Tagen gezeigt. Steht man einmal quer, geht nichts mehr. Proffix ist in den letzten 20 Jahren fast jedes Jahr zweistellig gewachsen. Da ist die Verlockung gross, sich einfach einmal zurückzulehnen. Doch auf die Wünsche der Kundinnen und Kunden zu warten, ist gefährlich, denn Produktentwicklungen brauchen mindestens zwei Jahre Vorlaufzeit. Wir wollen unseren Kundinnen und Kunden stets einen Schritt voraus sein. Proffix bedient Schweizer KMU von mittlerer Grösse. Das ist ein anspruchsvoller Markt, aber auch einer mit vielen Chancen. 

 

«Den Punkt, an dem unser Produkt fertig ist, gibt es nicht.»

 

Was wünschst du dir für die Zukunft und welche persönlichen Erkenntnisse nimmst du aus der Vergangenheit in die Zukunft von Proffix mit?

Zuerst zur zweiten Frage: Immer am Ball bleiben und unser Produkt stets weiterentwickeln. Denn den Punkt, an dem unser Produkt fertig ist, gibt es nicht. Das habe ich in den letzten 20 Jahren gelernt. 

Für die Zukunft wünsche ich mir eine neue Generation von Proffix Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich bei uns entwickeln können und die Proffix nachhaltig und langfristig vorantreiben. Röbi und Bano haben das Produkt über 20 Jahre geprägt. Jetzt braucht es neue, innovative Menschen, die Proffix auch künftig als Early Adopter positionieren und das Schiff in die Zukunft steuern.

Wie feiert Proffix das 20 Jahre Jubiläum? Ist etwas Spezielles geplant?

Das Schönste ist, uns und unsere Kundinnen und Kunden zum 20 Jahre Jubiläum mit einer neuen Version von Proffix zu beschenken: Px5. Proffix bietet damit ein nachhaltiges Produkt, das auch in Zukunft die Geschäftsadministration von Schweizer KMU vereinfachen wird.