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Insight

Porträt Vivianne Härri «Ich wollte einfach immer schnell sein»

Gleich dreimal schaffte es die 23-jährige Zentralschweizerin Vivianne Härri in der vergangenen Saison im Riesenslalom in die Weltcup-Punkte. Seit November 2021 wird sie von Proffix als Kopfsponsorin unterstützt. Wir stellen die Nachwuchshoffnung im Schweizer Skirennsport vor.

Als wir uns mit Vivianne Härri zum Gespräch verabreden, befindet sie sich im Trainingslager zum Saisonauftakt in Sölden. Nach einer erfolgreichen letzten Saison, in der sich die B-Kader-Frau einen fixen Startplatz im Riesenslalom-Weltcup gesichert hat, freut sie sich, dass es nun bald losgeht. Ihr grosses Ziel ist es, an die letztjährigen Erfolge im Weltcup sowie im Europacup, wo sie sich in der Riesenslalom-Gesamtwertung von Platz 26 auf 2 verbesserte, anzuknüpfen.

Fokus auf den Riesenslalom

Der Riesenslalom ist heute die stärkste Disziplin der Zentralschweizerin. Dass dem so ist, war kein bewusster Entscheid, sondern hat sich so ergeben. Durch gute Resultate im Riesenslalom stieg sie vor drei Jahren ins B-Kader auf und konnte sich in dieser Disziplin stetig weiterentwickeln. Nun geht es darum, den Fixplatz im Riesenslalom auszunutzen und im Weltcup in die Top 30 vorzurücken. Wenn dieser Sprung geschafft ist, würde sie sich künftig gerne auch vermehrt den Speed-Disziplinen zuwenden.

Eine Langsamstarterin

Ob ihr einst der Sprung in den Weltcup gelingen würde, stand für sie selbst lange Zeit nicht im Fokus. Sie sei eher eine Langsamstarterin gewesen. Zum Skifahren kam sie mit 7 Jahren, als ihre Klassengspändli sie in den Skiclub mitnahmen. Schnell zählte sie in den Rennen zu den Besten ihres Alters und meint: «Ich hatte Riesenspass am Rennen fahren und wollte einfach immer schnell sein.» So fand sie zuerst Aufnahme im Obwaldner und später im Zentralschweizer Skiverband. Nach der Sportschule in Hergiswil wechselte sie ans Sportgymnasium Engelberg. All die Jahre war sie zwar immer gut, aber nie die Allerbeste und fand sich damit ab, quasi die vierte im Bunde zu sein. Von den Nachwuchsfahrerinnen, mit denen sie sich zu dieser Zeit mass, sind drei noch mit dabei. Eine ist Vivianne Härri.

 

«Ich wollte einfach immer schnell sein»

Vivianne Härri

 

Stetige Fortschritte trotz Verletzung

Ein Bruch des Schienbeinkopfs und eine langwierige Schulterverletzung 2015 haben sie ein erstes Mal gelehrt, mit Verletzungen im Sport umzugehen. Die darauffolgenden vier Jahre wurden für Vivianne Härri dann zur regelrechten Geduldsprobe. Von 2016 bis 2020 hatte sie immer wieder Probleme mit einer Sehne im Fuss und konnte zeitweise nur 30% des Pensums anderer Athletinnen fahren. «Ich begann zu hadern und an meinem Körpergefühl zu zweifeln, obwohl gerade dies mich auszeichnet», so Härri. Trotz der beschwerlichen Zeit schaffte sie es ins B-Kader. Heute sagt sie, dass sie ohne diese Erfahrung wohl nicht an diesem Punkt stehen würde.

Potenzial gesehen

Vom Potenzial von Vivianne Härri ist auch Proffix Geschäftsführer Peter Herger überzeugt, nachdem er beim ersten Rennen der Saison 2021/2022 in Sölden auf sie aufmerksam wurde. Als er sah, dass sie keinen Kopfsponsor hatte, wandte er sich an den Schweizer Skiverband. «Das war für mich eine Riesenüberraschung, zumal ich in Sölden wirklich kein gutes Rennen fuhr», lacht Vivianne Härri. Doch es dauerte nur wenige Wochen, bis sie den Namen ihres neuen Kopfsponsors erstmals in die Welt hinaustragen konnte. Nachdem sie zuvor bereits mit zwei Weltcup-Platzierungen auf sich aufmerksam gemacht hatte, stand sie nach ihrem 14. Rang im schwedischen Åre zum ersten Mal in einer Liveübertragung für ein Interview vor der Kamera.